Februar 2024:
Die Kreissparkasse Steinfurt hat eine großzügige Spende zugesagt. Damit können wir den Startschuss geben für die Sicherung der Bausubstanz des Backhauses und es damit vor dem weiteren Verfall bewahren.
März 2024:
Die Sicherungsarbeiten sind abgeschlossen. Wände und Decken sind, wo nötig, abgestützt. Das Backhaus erhielt ein Notdach, das gegen Nässe schützt. Jetzt konzentrieren wir uns ganz auf die bevorstehende eigentliche Sanierungsaufgabe.
Bild-Quelle: Nadine Arning
Juli 2024
Die Förderanträge an das NRW-Heimatministerium und die NRW-Stiftung sind raus! Jetzt heißt es Daumendrücken, dass es mit der Bewilligung klappt und wir noch in diesem Jahr mit den Sanierungsarbeiten beginnen können.
November 2024
Wir brauchen noch das Gutachten eines Sachverständigen über die zu erwartenden Kosten der Sanierung. Der Beginn der Bauarbeiten wird sich damit in das nächste Jahr verschieben.
Januar 2025
Wir haben einen weiteren Sponsor gefunden: Die Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Zwecke im Kreis Steinfurt mbH hat eine großzügige Spende zugesagt. Als erstes haben wir damit die Kosten des Gutachters bezahlen können.
März 2025
Heute müssen wir mit großer Enttäuschung eine traurige Nachricht verkünden: Unser bürgerschaftliches Projekt ist tot. Es ist an nicht mehr nachvollziehbaren Auflagen der NRW-Stiftung als öffentlicher Geldgeberin gescheitert. Lassen Sie uns rekapitulieren:
Die Projektidee war, das historische Backhaus Sellen zu rekonstruieren und dort ein „Zentrum für Sellener Heimatgeschichte“ einzurichten. Nadine Arning war als Grundstückseigentümerin bereit, uns das Backhaus für einen symbolischen Euro langjährig zu verpachten und damit dem Gemeinwohl zur Verfügung zu stellen. Im Zuge der zweijährigen Projektvorbereitung wurde ein umfangreiches Aktionsprogramm für Aufbau und Betrieb des Zentrums ausgearbeitet. Wir haben als Zeichen bürgerschaftlichen Engagements die Unterstützung vieler Verbände und Vereine gefunden. Kommunale und staatliche Stellen wie Kulturamt, Schulverwaltung, Denkmalschutz, Tourismus-förderung und Stadtmuseum haben uns unterstützt. Und auch die beiden als öffentliche Finanziers vorgesehene NRW-Stiftung und die Bezirksregierung Münster mit dem Programm "Heimat Zeugnis" haben das Projekt als förderungswürdig eingeschätzt.
Die Wende kam nach der Besprechung mit allen Beteiligten vor Ort am 6.2.2025. Nadine Arning hat alles zugestanden, öffentliche Stellplätze auf ihrem Hof einzurichten und quer durch ihr Gelände eine neue Zuwegung für Fußgänger und Radfahrer zu akzeptieren. Sie wollte sogar auf eigene Kosten eine öffentlich nutzbare Toilettenanlage für Besucher bauen. Die NRW-Stiftung verlangte jedoch plötzlich noch mehr: Nadine sollte mit Grundschuldeintragung für hypothetische Rückforderungsansprüche haften, falls der Betreiberverein als Geldempfänger gegen Auflagen verstoßen sollte. Das war unzumutbar! Das hätte bedeutet, dass Nadine mit ihrem Privatvermögen für fremde Verbindlichkeiten gehaftet hätte, ohne überhaupt Einfluss auf das Verhalten des Vereins in Jahren oder Jahrzehnten zu haben. Wer weiß, wer dann Mitglied oder Vereinsvorstand ist! Sie sollte auch noch die Kosten dieser Grundschuld von ca. 10.000 Euro für Vermessung, Kataster, Notar und Grundbuch selbst tragen. Der Gipfel ist, dass die eigenen Vergaberichtlinien der NRW-Stiftung eine solche Grundbucheintragung gar nicht verlangen.
Wir erleben hier ein Trauerspiel, wie die Sucht des öffentlichen Geldgebers, auch noch das letzte denkbare Risiko von sich auf die Bürger abzuwälzen - koste es, was es wolle! -, sinnvolle Projekte zerstört. Politiker überbieten sich, das bürgerschaftliche ehrenamtliche Engagement zu loben. Hier wurde es mutwillig zunichte gemacht.